Rhythmische Massagen

Wirkung

Die Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman wirkt primär auf die Flüssigkeitsströme und die Atmung des Gesamtorganismus. Blut und Lymphe tragen die Körperwärme. Durch speziell und intensiv geschulte Hände, regt die Rhythmische Massage über das Unterhautzellgewebe die Flüssigkeitsströme im Körper an, um so krankhaft verfestigte und verdichtete Strukturen zu lösen und wieder ins Fließen zu bringen. Dadurch fühlt sich der behandelte Mensch leichter

 

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»Kälteinseln« werden belebt und durchwärmt

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eine flache Atmung vertieft sich

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die Ausatmung wird gefördert

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Schmerz und Überspannung können sich lösen

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In Passivität gefallene Prozesse können wieder aktiviert und Einseitigkeiten ausgeglichen werden.

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Darüber hinaus wird der allem Lebendigen zu Grunde liegende Rhythmus wieder normalisiert und die Eigenregulation der Funktionskreise wie Schlafen (Regeneration) und Wachen, der Appetit und die Ausscheidung werden angeregt.

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Der Mensch bekommt seine Energie und Initiativkraft zurück.

Anwendungs-bereiche

Patientinnen und Patienten kommen auch aus eigener Initiative oder in Absprache mit dem Arzt zur Behandlung mit der Rhythmischen Massage nach Dr. Ita Wegman, sei es um ihre Gesundheit zu fördern, sich in anstrengenden Zeiten zu regenerieren, ihre Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.

 

Die Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman wird ärztlich verordnet bei:

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Zivilisationskrankheiten, Schlafstörungen, Erschöpfung, Herz-Kreislaufstörungen, Ernährungsschwächen

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Erkrankungen des Bewegungssystems

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bei verschiedenen inneren Leiden

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nach Operationen, Unfall

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nach Schockereignissen

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in der Neurologie zur Erleichterung der Anbahnung von Bewegungen psychischen Erkrankungen

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Behandlungszahl

Die Zahl der erforderlichen Behandlungen hängt dabei von der jeweiligen individuellen Antwort des Organismus ab. Wenige Male bis mehrere Zyklen entsprechend dem Krankheitsgeschehen oder der Ordnungsstörung ergeben die Bandbreite.

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Behandlungsdauer

Eine Behandlung dauert ca. 45-60 Minuten. Darin ist eine medizinisch notwendige Zeit der Nachruhe enthalten. In der Nachruhe reagiert der Organismus auf die Behandlung und verarbeitet sie im Nachklingen.

Handgriffe

Die Handgriffe der Klassischen Massage werden dabei intensiviert, indem mehrere Elemente hinzugefügt werden. Diese sind in der Hauptsache:

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Das Gewebe wird durch weiche, fließende, saugende Griffe von der Tiefe zur Peripherie hin gelöst.

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Die individuelle Form der Berührung wird an die therapeutischen Gesichtspunkte des jeweiligen Krankheitsbildes und des Befundes angepasst – von kräftig bis zart, von punktuell bis flächig oder von langsam bis schnell.

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Das belebende rhythmische Element durchzieht sowohl die Massagegriffe als auch die Behandlungsabfolge.

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Die Selbstheilungskräfte werden angeregt, die Eigenregulation der Lebensprozesse unterstützt.

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Besondere Streichungen – wie phasenverschobene Kreise und verschiedene Formen der Lemniskate – lösen und verbinden einzelne Körperpartien.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert entwickelte der Schwede Pehr Henrik Ling ein ganzes System von Behandlungsformen. Dabei knüpfte er an Erfahrungen der alten Griechen an, bei denen die Leibespflege durch Gymnastik und Massage einen hohen Stellenwert hatte. Die „Schwedische Massage“, die so entstand, ist im Wesentlichen die Grundlage unserer heutigen „Klassischen Massage“. (Der Begriff “Schwedische Massage” war zu dieser Zeit als Fachbegriff sehr geläufig, heute wird er z.T. synonym zu “Klassische Massage” benutzt.)

Ita Wegman wurde in den Jahren 1900-1905 in Holland und Berlin in verschiedenen Massagemethoden ausgebildet, bevor sie 1906-1911 in Zürich und München Medizin studierte. Menschenkundliche Erkenntnisse durch die Anthroposophie und medizinische Hinweise Rudolf Steiners, des Begründers der Anthroposophie, führten 1921 zur Gründung der heutigen Ita Wegman Klinik durch Ita Wegman. In dieser Klinik bearbeitete sie die Schwedische Massage, fügte die neuen Erkenntnisse der Anthroposophie in das Gebiet der Massage ein und entwickelte auf dieser Grundlage die Rhythmische Massage.

Ita Wegman unterwies Ärzte, Krankenschwestern und andere Mitarbeiter der Klinik während der täglichen Pflege und im mündlichen Unterricht. Sie führte die Massage am liebsten selbst vor und legte großen Wert darauf, dass ihre Schüler intuitiv das für den individuellen Patienten Richtige anwandten.

1929 kam die Ärztin Margarethe Hauschka an die Ita Wegman Klinik. Zwölf Jahre lang machte sie bei Ita Wegman verschiedene therapeutische Schulungen durch, besonders in Maltherapie und Rhythmischer Massage. Seither lehrte sie “Rhythmische Massage nach Ita Wegman”. In dieser Zeit wurde die Rhythmische Massage immer weiter ausgearbeitet und vor allem an Krankenschwestern weitergegeben. 

Später führte Margarethe Hauschka in Stuttgart Kurse für Physiotherapeuten und medizinische Masseure durch. Mit der wachsenden Bekanntheit der Rhythmischen Massage wuchs das Bedürfnis nach einer eigenen Schule, was 1962 realisiert werden konnte: Es entstand die “Schule für Künstlerische Therapie und Rhythmische Massage” in Boll (D), die heutige Margarethe Hauschka-Schule. Von da an gab es regelmäßig Fortbildungskurse für Physiotherapeuten und Masseure.
Bis zu ihrem Lebensende leitete Margarethe Hauschka die Schule, unterstützt von Irmgard Marbach und weiteren Lehrkräften und Ärzten. Heute gibt es in verschiedenen Ländern Schulen, an denen die Rhythmische Massage erlernt werden kann.